Die Grenadiere sollten ein Gefechtsfahrzeug
erhalten, welches es ihnen ermöglichen würde, ein Gefecht der verbundenen Waffen zusammen mit der Panzertruppe zu führen, bei dem sie nicht
durch die mangelhafte Geländegängigkeit ihrer Fahrzeuge hinter den Panzern zurückbleiben
würden. Auftrage zur Herstellung von Prototypen wurden an zwei konkurrierende
Firmengruppen gegeben, Rheinmetall und Henschel. Während der Entwicklung wurden
beide von Thyssen aufgekauft. In den verschiedenen Prototypen wurden
verschiedenste Konfigurationen, ob es nun gesamte Fahrzeugauslegung, Bewaffnung
oder Antrieb sind, erprobt. Das Fahrzeuggewicht stieg von 19,5t beim ersten
Prototypen bis auf 28,2t beim ersten Serienfahrzeug.
Die Konstruktion :
Kettenfahrzeug, Antrieb
über vorn liegende Leiträder
Triebwerk in der Wanne links vorne, Dieselmotor, wassergekühlt
Besatzung 10 Mann (Fahrer, Kommandant, Richtschütze, 7 Grenadiere)
2-Mann-Turm für Kommandant und Richtschützen
Fahrer in der Wanne vorne links neben dem Triebwerk
Grenadiere hinten mit großer nach unten öffnender Heckklappe
Möglichkeit zum Einsatz der Handwaffen unter Panzerschutz durch Öffnungen in
der seitlichen Bordwand
und Paradeluken im Dach
Bewaffnung: scheitellafettierte 20mm BMK, koaxiales 7,62mm MG, nach hinten
feuerndes 7,62mm MG in
Hecklafette
Am 07.05.1971 wurde der erste von 2136 "Mardern" an die Truppe
ausgeliefert. Während der nun schon
fast 30 jährigen Nutzungsdauer wurden auch Verbesserungen und
Kampfwertsteigerungen vorgenommen
Der SPz. Marder erwies sich als gelungene Konstruktion und als große Hilfe und
Unterstützung für die kämpfende Truppe. Durch die recht lange
Erprobungszeiten mit ihren vielen verschiedenen Prototypen war es der deutschen
Industrie möglich, auf dem Gebiet der gepanzerten Transportfahrzeuge wichtige
Erfahrungen zu sammeln. Das Ergebnis war ein Fahrzeug, welche die Grenadiere in
Sachen Beweglichkeit auf dem Gefechtsfeld auf eine Stufe mit dem Leopard 1
stellte. Durch die für die damalige Zeit war auch die Bewaffnung mit der BMK
ausreichend und ermöglichte eine gute Feuerunterstützung, sowohl gegen Land-
wie auch gegen Luftziele. Der Marder hat durch seine aufwendige und recht teure
Konstruktion viele andere Länder bei deren SPz. Entwicklungen beeinflusst und
diese in neue Bahnen gelenkt. Eine Ablösung für den Marder ist derzeit nicht
in Sicht. Der für das Ende der 90'er Jahre angedachte Marder 2 wurde gestrichen
und es wird auch sonst keinen Nachfolger geben.
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